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Works for Voice / Choir
Works for Ensemble
Music Theater

Die Einstimmung

ein musikalisches Polittheater, Libretto: Doron Rabinovici

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Works for Voice / ChoirWorks for EnsembleMusic Theater

until

August 2021 – October 2021

Composer(s)

Norbert Sterk | Doron Rabinovici | Florian Klenk

Commissioned by / Sponsored by:

Michael Scheidl

netzzeit: Theater mit und oder ohne Musik

Premiere:

08.11.2021
Alles kann passieren

RadioKulturhaus
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1040 Wien , Österreich

Katrin Targo
Tanja Glinsner
Thomas Diestler
Evert Sooster
Michael Schneider
Michael Scheidl
Wien Modern ensemble reconsil
Interpunkt
netzzeit: Theater mit und oder ohne Musik

Previous performances

Bericht am Tag der der UA im Mittagsjournal Ö1
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Komposition: Norbert Sterk 

Libretto: Doron Rabinovici

(nach seinem Theaterstück Alles kann passieren! Ein Polittheater und nach einer Idee von  Florian Klenk)                                 

„Das, was gesagt wird, kann doch nicht wahr sein, denken wir, doch wen kümmert’s schon, denn es wird wahr, in dem es gesagt wird. Was nicht stimmt, stimmt ein, um die anderen niederzustimmen. Das Unsagbare ist wieder ausgesprochen beredt. (Doron Rabinovici)

Der gesprochenen Rede von Politikern lauschend, als wär sie eine Arie oder raffiniert gesetzte Musik, begann ich zu komponieren, beachtete deren rhythmische Eigenheiten, Ambitus, Farbe, Klang und Prosodie. Wurde sie heuchelnd gehaucht, geflüstert, gesäuselt oder mit rauem Näseln, schreiend  oder in beruhigender Sanftheit vorgetragen? Wussten die Akteure ihre Stimme mit markigem oder dünnem Ton einzusetzen, voller scheinbar echter Emotionen? Werden Lügen allein am Klang der Stimme hörbar? Schlägt die Stimmung auf die Stimme? Schlägt sie unvermittelt um und zu? Wann scheint eine Stimme gleichsam zu stolpern, brüchig oder hysterisch zu kippen, in zögernder oder in forcierter Weise Unsicheres hinwegzureden? Wann klingt ein Stimmlippenschluss entschlossen? Wie durch ein Vergrößerungsglas betrachtet, versuchte ich Rede und Wort allein in ihrem Klang zu erfassen, die unterschiedlichen Physiognomien der Stimmen komponierend zum Leuchten zu bringen, tief unter ihre Außenhaut hinein zu lauschen, ihre Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und sie in einer Art Orkan der Stimmen zu vereinen. Sobald die Zunge artikuliert, fein gegen den formenden Mundraum trommelnd, der dosierte Atemstrom die entschlossenen Stimmlippen in Bewegung hält, schwingt auch das Instrumentalensemble, ein klingender Seismograph der verschämten  wie unverschämten, der deprimierenden wie euphorisierenden Inhalte, eine Art vibrierender Detektor. (Norbert Sterk)