Das Stück bidūn qarār بِدون قَرار (bodenlos) entstand ursprünglich 2013 für Bassklarinette, Violine und Sprecher. Die Neufassung von 2017 ist, so der Komponist, "wie eine Nachdichtung zu verstehen. Nun sind es zwei Violinen, die keine Heimat haben. Oder doch? Ihre Heimat ist das Nomadentum, womit auch der arabische Titel des Stücks zu tun hat. Die Sprechstimme ist sehr frei hineingewoben und nicht rhythmisiert. Es gibt mitunter auch nur den Text von Semier Insayif und die Musik schweigt." Sterk scheint hier im Grunde "freitonal" zu komponieren, "aber manchmal ist das Klangliche der arabischen Musik im Hintergrund vernehmbar, dann kommt Mikrotonalität ins Spiel." Musik und Malerei entanden diesmal nicht gemeinsam, sondern die Künstlerin Elisabeth Holzer reagierte mit ihren Gemälden auf die ursprüngliche Version des Stücks. "Die Musik spiegelt das Wort und die Malerei spiegelt beides."