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Saties Parade

für Saxophon, Schlagzeug und Klavier

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Norbert Sterk | Erik Satie

In "Saties Parade" spielt ein Trio „Orchester“,

indem drei Musiker:innen versuchen,

dreißig Instrumente zum Klingen zu bringen

und auf diese Weise eine Ahnung des Charakters

der Originalpartitur imaginieren

als eine Art Parade der „Parade“ von Satie.

 

Das Ballett realiste "Parade" entstand 1916 als Auftragsarbeit für die russische Ballett-truppe des Sergej Diaghilew. Jean Cocteau schrieb das Libretto, Pablo Picasso entwarf Kostüme und Bühnenbild, Leonid Massine gestaltete die Coreographie und Erik Satie komponierte die Musik.

Nach Larousse beschreibt das Wort Parade eine "burleske Szene, die vor dem Eingang eines Wundertheaters gespielt wird, um Zuschauer anzulocken: Gewöhnlich sind Clowns die Darsteller der Parade."*

Cocteau formulierte den Inhalt des Balletts folgendermaßen:

"Die Dekoration stellt Häuser in Paris an einem Sonntag dar. Wandertheater. Drei Music-Hall-Nummern werden als Parade gebraucht.

Chinesische Zauberer

Akrobaten

Kleines amerikanisches Mädchen.

Drei monströse Manager machen die Reklame. Sie reden in ihrer schrecklichen Ausdrucksweise miteinander, so daß die Menge die Parade für die Vorführung von drinnen hält (...) Niemand gehr hinein.

Nach der letzten Nummer der Parade brechen die erschöpften Manager einer über dem anderen zusammen.

Der Chinese, dei Akrobaten und das kleine Mädchen kommen aus dem leeren Theater. Als sie die höchste Anstrengung und den Zusammenbruch der Manager sehen, versuchen sie ihrerseits zu erklären, das die Vorstellung im Innern stattfindet."*

Zur Musik bemerkte Satie bescheiden:

"Ich habe den Hinterfund für einige Geräusche komponiert, die Cocteau für die Atmosphäre seiner Figuren als unentbehrlich ansieht."

Saties Musik weist einen bunte Palette von Geräuscherzeugern auf, die bei ihm - im Gegensatz zu den Futuristen - "realistische Attribute zu den Personen oder Situationen" * sind. "Sie verstärken die Jahrmarktsatmosphäre, die Cocteau für die Musik gewünscht hatte."* (G. Wehmeyer)

Die Uraufführung in Paris 1917 geriet zum Skandal.

 

* zitiert aus: Grete Wehmeyer, Erik Satie, Regensburg 1974